Das Internet könnte ein wundervoller Ort sein. Informationen, Kommunikation, Katzenvideos und mehr. Stattdessen ist es ein Spießrutenlauf aus Pop-ups, Einwilligungen und Cookie-Management-Fenstern – auch Cookie Consent Tool genannnt – die aussehen, als wolle man einen internationalen Friedensvertrag unterzeichnen. Aber deswegen gleich „Ich hasse Cookies“ zu sagen?
Cookies sind nicht das Problem. Cookie-Banner sind die Pest.
Der Klickkrieg auf jeder Seite
Kaum öffnet man eine Website, poppt sie auf: Die Cookie-Abfrage. Bestehend aus 20 % Text, 80 % juristischen Drohgebärden. „Wir verwenden Cookies, um Ihr Erlebnis zu verbessern.“ Wahlweise „Alle akzeptieren“, „Nur essentielle Cookies zulassen“ oder „Einstellungen anpassen“ – ein Angebot, so charmant wie eine Steuerprüfung und so beliebt wie der Zahnarztbesuch.
Wer „ablehnen“ möchte, darf sich durch fünf verschiedene Untermenüs klicken, jedes schlimmer formuliert als das letzte. Willkommen im digitalen Minenfeld der Zustimmung.
Fake-Optionen und Zwangseinwilligung
Offiziell gibt es eine Wahl. Praktisch sieht es anders aus:
- Button für „Alle akzeptieren“ in freundlich-grün.
- Button für „Ablehnen“ grau, versteckt oder nicht vorhanden.
- Drittanbieterliste, länger als die Bibel.
Manchmal verschwindet die Seite einfach, wenn man „Einstellungen anpassen“ klickt.
Oder sie bleibt hartnäckig oben – wie ein mahnendes Banner des Misstrauens. Datenschutz ist sicherlich wichtig, aber Datenschutzfreundlichkeit sieht anders aus.
Warum niemand so richtig versteht, was er da anklickt
Niemand liest Cookie-Richtlinien. Absolut Niemand. Wenn überhaupt, wird aus Reflex auf „Akzeptieren“ gedrückt, um dann den Inhalt endlich sehen zu können – oder besser gesagt zu dürfen. Was genau gespeichert wird? Wem man seine Daten verkauft? Egal – Hauptsache, der Bildschirm wird endlich lesbar.
Cookies haben den Datenschutz gewiss nicht transparenter gemacht. Sie haben ihn in ein juristisches Glücksspiel verwandelt.
Die Ironie: Datenschutz ist Belastung
Ausgerechnet der Versuch, Privatsphäre zu schützen, hat das Internet unbenutzbar gemacht. Mehr Klicks, mehr Frustration, mehr Fluchtreflex. Mehr Ich kann das alles nicht mehr und mehr Ich hasse Cookies und Datenschutz.
Manchmal fragt man sich: Haben wir echte Wahlfreiheit? Oder nur das Recht, uns möglichst effizient überwachen zu lassen – mit unserer freiwilligen Zustimmung?


Was kann man also gegen den Cookie-Wahnsinn tun
- Browser-Erweiterungen nutzen, die alle Cookie-Banner automatisch blockieren (z. B. „I don’t care about cookies“)
- Ablehnen immer priorisieren, auch wenn das leider immer mehr Klicks kostet
- Websites meiden, die Cookie-Management wie einen Hindernisparcours aufbauen
- Im Freundeskreis das Bewusstsein schärfen: Datenschutz ist wichtig – aber nicht um den Preis kollektiver Genervtheit in der Geselschhaft.
Bevor du es sagst…
….jaaaa, wir haben auch ein Cookie Banner – aber so will es das Gesetz eben!
Also Füße still halten!
Cookies sind okay – Cookie-Banner sind der Untergang
Cookies speichern Informationen. Schön und gut. Aber Cookie-Banner sind ein Lehrstück dafür, wie man gute Absichten in schlechte Nutzererfahrungen verwandelt. Sie sind der wahre Feind, nicht die Cookies selbst. Zeit also das Mindset zu wechseln, weg von „Ich hasse Cookies“ hin zu „Ich hasse Cookie-Banner und Datenschutz!“
Und was wir uns alle wünschen: Ein Internet, das Inhalte zeigt – und nicht erst Verträge unterschreiben lässt.