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Ich hasse meine Periode – Zwischen Biologie und Belastung

Die Periode – laut Lehrbuch ist sie ein natürlicher Zyklus, laut Realität aber ein monatlicher Ausnahmezustand. Schmerzen, Stimmungsschwankungen, Kosten, Peinlichkeiten – aber bitte alles diskret und würdevoll.

Wer seine Periode hasst, ist nicht hysterisch – sondern ehrlich.

Der Körper rebelliert. Und dann tun alle so, als wäre es normal

Krämpfe, Migräne, Rückenschmerzen – aber bitte weiterarbeiten, mitlächeln und bloß niemandem davon erzählen. Denn wer offen über Perioden spricht, stört den Betriebsablauf. Die Gesellschaft will Natur – aber bitte sauber, geruchsfrei und nicht sichtbar.

Dabei ist der Wunsch recht simpel: Nur ein paar Tage ohne Schmerzen, Leistungsdruck und Erklärungsnot, damit der Satz „Ich hasse meine Periode“ aus dem Sprachgebrauch verschwindet. Aber das ist offenbar utopisch.

Produkte, die mehr kosten als sie helfen

Tampons, Binden, Schmerzmittel, Wärmflaschen – die Menstruation ist nicht nur körperlich belastend, sondern auch wirtschaftlich spürbar. Und dann der legendäre Satz: „Warum gibt’s dafür keine Steuererleichterung?“ Antwort: Weil Männer das nie mussten. Ihr Portemonnaie kennt diese Belastung nicht.

Auch schön: Periodenunterwäsche, die „diskret“ sein soll, aber aussieht wie Hightech-Militärtextil. Oder Menstruations-Apps, die mehr Daten sammeln als ein Geheimdienst. Diese Liste, man könnte  sie sicherlich noch weiterführen.

Ich hasse meine Periode und die Menstruation
Periode hassen was dagegen tun?

Schweigen als gesellschaftlicher Konsens

Die Periode ist eines der wenigen Dinge, die fast die Hälfte der Menschheit regelmäßig erlebt – und doch kaum jemand sehen, hören oder spüren will. Schulbücher blenden es aus. Werbung verwandelt Blut in hellblaues Gel. Und wer mal laut „Ich blute“ sagt, erntet betretenes Schweigen wie nach einem Stromausfall.

Wer’s anspricht, gilt als unangenehm. Wer’s ignoriert, wird krank. Aber sind wir  mal  ehrlich: Eigentlich sollte es doch alles andere als ein Tabu Thema sein, oder nicht?

PeriodGoddess Expertin für  ganzheitliche Frauengesundheit

Keine Pause. Kein Verständnis. Kein System.

Krankenstand? Unangenehm. Fehltage wegen Menstruation? Unprofessionell. Ruhebedarf? Empfindlich. Die Arbeitswelt kennt kein Zyklus-Management.
Dafür aber jede Menge Tipps, wie man „sich nicht anstellen“ soll.

Die Wahrheit ist: Die Periode ist mehr als ein Kalendereintrag. Sie ist eine körperliche und emotionale Grenzerfahrung – nur eben ohne Rücksichtnahme. Jeder weiß, dass sie  alle 4 Wochen wiederkommt, aber die wenigstens, dass sie aus 4 Phasen besteht, die einen alle individuell beeinflussen.

Was wirklich helfen würde (statt Ratschläge)

  • Schmerzmittel ohne schlechtes Gewissen
  • Flexiblere Arbeits- und Studientage in Zyklusphasen
  • Kostenlose Periodenprodukte – überall
  • Offene Sprache statt Eiertanz
  • Raum für Rückzug, ohne Erklärungspflicht
  • Anerkennung, dass es einfach scheiße ist – manchmal mehr, manchmal weniger

Hassen darf man. Reden muss man.

Die Periode ist kein Tabuthema – sie ist Alltag. Ein nerviger, unangenehmer, schmerzhafter, blutiger Alltag, der viel zu lange hinter Scham, Schweigen und Stereotypen versteckt wurde. Wer seine Periode hasst, hasst nicht den eigenen Körper. Sondern ein System, das so tut, als wäre das alles gar nicht so schlimm.

Spoiler: Doch, ist es.