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Ich hasse Sommer – Warum Hitze kein Lebensgefühl ist

Der Sommer – für viele die beste Zeit des Jahres. Für die anderen: Ein monatelanger Ausnahmezustand aus Schweiß, sozialem Zwang und einer überhitzten Begeisterung. Es ist also keine Besonderheit, wenn jemand zugibt: Ich hasse Sommer. Und das nicht (nur) aus Prinzip, sondern weil es gute, sehr gute Gründe dafür gibt. Es ist Zeit für eine ehrliche, leicht überhitzte Zwischenbilanz.

Pro Sommer: Gibt es da wirklich was?

Natürlich – man kann dem Sommer echt nicht alles absprechen. Er zeigt sich durch lange Tage, Eis in der Hand, Sonnenuntergänge, die aussehen wie Instagram-Filter in Echtzeit und mehr. Hinzu kommen Grillabende mit Freunden, Urlaub ohne Thermohose und das Gefühl von „endlich mal rauskommen“. Klingt schön. Ist es für manche auch.

Wissenschaftlich betrachtet ist Sonnenlicht sogar gesund – neben der Vitamin-D-Produktion Förderung kann es auch stimmungsaufhellend wirken. Bewegung im Freien fällt vielen Menschen leichter, das soziale Leben blüht sozusagen auf. Und wer auf Sommermode steht, hat endlich die große Chance, die neue Leinenhose oder das knallig bunte Oberteil nicht nur auf dem Bügel zu bewundern.

Aber – und das ist ein großes Aber – das ist natürlich nur die eine Seite der Medaille.

Contra Sommer: Die Schattenseiten der Sonnenseite

In der Theorie klingt es nach Lebensfreude, in der Praxis ist es oft einfach nur körperlicher Ausnahmezustand. Schlafen bei 28 Grad? Na, dann viel Erfolg. Arbeiten im Dachgeschossbüro? Herzlich willkommen im menschlichen Backofen. Öffentliche Verkehrsmittel im Hochsommer? Ganz klares Trauma. Also kein Wunder, dass man schnell den Gedanken „Ich hasse Sommer“ im Kopf hat.

Hinzu kommt auch noch der soziale Druck: Wer den Sommer nicht liebt, gilt schnell als die größte Spaßbremse. Während andere begeistert ihre „Endlich Sonne!“-Bilder posten, möchte man einfach nur in Ruhe gelassen werden und in einem schattigen Raum verschwinden – und dann die ständige Frage, warum man so blass ist. Muss nicht sein.

Und dann wären da auch noch die Klassiker:

  • Mücken, Wespen und Zecken – Nature’s finest Nervensägen
  • Sonnenbrand trotz LSF 50
  • Flip-Flops in der U-Bahn
  • Menschen, die glauben, Oberkörperfreiheit sei ein Grundrecht

Sommerpflichten und alles, was „man“ jetzt machen muss

Sommer bringt nicht nur Hitze, sondern auch eine To-do-Liste, die niemand bestellt hat, mit. Rausgehen. Grillen. Lächeln. Schwimmen. Aktiv sein. Möglichst braun werden, aber ohne Hautkrebs. Wer diese „Pflichten“ nicht erfüllt, wird schnell als träge, seltsam oder Sommer-Muffel abgestempelt.

Urlaub machen? Gehört auch dazu, aber bitte teuer, überfüllt und mit Sonnenstich. Outdoor-Sport? Auf jeden Fall, weil Laufen bei 33 Grad total gesund ist. Es gibt einen Unterschied zwischen Freizeit und Pflichtprogramm – der Sommer ignoriert ihn konsequent.

Sommer ist Geschmackssache – und das ist okay

Kinder im Sommer - hassen sie ihn auch?
Gründe, warum man den Sommer hasst

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Jedem sei seine Sommerfreude gegönnt. Wirklich und aus tiefstem Herzen. Aber der Hype um die „beste Jahreszeit“ ist aus manch einer Sicht maßlos übertrieben. Nicht jeder will braun werden, barfuß laufen oder Grillfleisch in sich reinschieben, bis der Kreislauf streikt. Ob es übertrieben ist zu sagen, dass man den Sommer hasst? Kann sein, aber inhaltlich trifft es doch manchmal den Kern der Sache.

Vielleicht sollten wir einfach akzeptieren, dass Sommer nicht für alle gemacht ist. Es gibt Menschen, die nun mal lieber Pullover tragen als Sonnenbrillen. Oder auch bei 18 Grad und Nieselregen das wahre Wohlfühlklima haben.

Fazit: Sommerhass ist kein Tabu

Also ja – ich hasse Sommer. Damit hat es angefangen. Nicht weil man grundlos meckern will, sondern weil einem das ewige „Sonne = gut“ zu kurz greift. Wer gerne schwitzt, bitte sehr. Andere warten derweil auf den Herbst – und genießen die Vorstellung, bald wieder atmen zu können, ohne dabei zu glänzen wie ein Grillhähnchen.

Wichtig ist: Jeder so wie er oder sie will. Die einen lieben den Sommer, die anderen hassen ihn. Wichtig ist, dass am Ende des Tages jeder das Beste für sich herausholt.